Von 1914 bis 1918 ruhte alle Sangestätigkeit. Zwanzig Vereinsmitglieder sind im Kriege gefallen.
Im Frühjahr 1919 rief der damalige Vorstand Karl Reiblein zum Neubeginn auf. Junge Sänger traten dem Verein bei und füllten die Lücke, die durch den Krieg verursacht wurde. Hauptlehrer Kneller übernahm nochmals den Dirigentenstab. Geregelter Probenbetrieb wurde aufgenommen. Der Verein begann wieder zu leben. Nachdem wieder alles geordnet war, gaben Vorsitzender Reiblein und Chorleiter Kneller ihre Ämter aus Altersgründen ab. Mit ihrem Abgang wurde eine Krisenzeit ausgelöst. Häufiger Vorstands und Dirigentenwechsel wirkten sich negativ auf das Vereinsleben aus.
Ab 1926 trat dann eine positive Wende ein. Josef Debatin, ein junger Vorsitzender und der neu verpflichtete Chorleiter Grumann verstanden es, den Verein wieder zu beleben. Durch öffentliche Auftritte in der Gemeinde konnten junge Sänger geworben werden. In dieser Zeit erreichte der Verein eine Stärke von 100 Aktiven. Nun wurden auch wieder Erfolge bei Wertungssingen erzielt.
Durch die politischen Ereignisse des Jahres 1933 konnte das 50. Jubiläum nur im bescheidenen Rahmen gefeiert werden. Die Ablehnung des alten Liedgutes durch die neuen politischen Machthaber, die Einmischung in das Vereinsleben wirkte sich sehr nachteilig auf die Sangestätigkeiten aus. So musste das goldene Stiftungsfest ganz bescheiden im Schatten des Lußhardtwaldes mit Beteiligung von nur 6 Nachbarvereinen gefeiert werden. Verbote und Einschränkungen zwangen den Verein sich künftig auf Konzerte und sonstige gesangliche Darbietungen innerhalb der Gemeinde zu beschränken. Der zweite Weltkrieg 1939- 1945 unterbrach wiederum alle Sangestätigkeiten. Der Großteil der Aktiven wurde zu Kriegsdienst eingezogen und wiederum sind 20 Sänger auf diversen Schlachtfeldern gefallen. Zwei Gedenktafeln im ehemaligen Vereinsraum erinnerten daran und sind heute in der Obhut des Heimatvereins Hambrücken. Oft waren sie Anlass stiller Zwiegedanken und -gespräche.
Anfang des Jahres 1947 begann der Verein sich wieder zu etablieren. Die aus dem Krieg heimgekehrten trafen sich, um mit Senioren zusammen den Probenbetrieb wieder aufzunehmen. Extrem große Schwierigkeiten waren zu überwinden. Notenmaterial war kaum zu bekommen. Durch die Besatzer ist auch noch vorhandenes abhanden gekommen. Doch Vorstand Felix Misch und Chorleiter Friedrich Gross konnten die Eintracht neu aufrichten. Und wie schon nach dem ersten Weltkrieg wurden viele junge Männer aktiv Mitglied.
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